Das Mammut ruft ... Basel-Süd erwacht
Zur Gründung der «Quartiergesellschaft zum Mammut
Gundeldingen-Bruderholz» am 18. Mai 2001
Schon mit dem Anzug an den Basler Bürgerrat (9. Juni 1998) unternahm der
Verfasser den Versuch, für die neueren Wohnquartiere Basels zeitgemässe
Vereinigungen als «Integrationsgefässe» zu schaffen. Dazu hatten
ihn humangeographische Einsichten aus dem In- und Ausland angeregt *).
Aber erst im Ruhestand fand er die nötige Musse, seine Erfahrungen in die
Alltagswelt Gundeldingen-Bruderholz umzusetzen.
Der Kern der Sache
Hauptantrieb war die Ueberzeugung, dass es notwendig und sinnvoll wäre,
einer relativ jungen Quartierbevölkerung unterschiedlicher Herkunft mit
einem eindrücklichen «Sinnbild» einen Weg zu einem Gemeinschaftserlebnis
zu weisen. Also, weniger die Schaffung eines neuen «Vereins» stand im
Vordergrund als das Wahrnehmen einer einmaligen Chance eines gemeinsamen
«Jahresfestes». Der Banntag unserer Baselbieter Nachbarn war die eine
unserer Entdeckungen. Die andere bestand in der Erkenntnis, dass
Gundeldingen-Bruderholz als ein junges Basler Wohngebiet mit der
Bettlerhöhle (ob dem Leimgrubenweg) und auf Grund zahlreicher
frühgeschichtlicher Streufunde zu den ältest besiedelten Teilen unseres
Stadtkantons gehört. Dass sich als Sinnbild dieses Tatbestandes das Mammut
anbot, dürfte einleuchten, dies umso mehr, als 1970 an der unteren
Pfeffingerstrasse ein über 2 m langer Mammutstosszahn gefunden worden
war.
Der fruchtbare Ansatz bestand nun in der Verbindung dieses
«Quartiersymbols» mit dem Festtag eines «Quartier-Umganges», zu welchem
alle Menschen unseres Quartiers freundlich eingeladen sein werden, zum
Mitwandern und zum Mitfeiern. Für die Verwirklichung dieses Tages braucht
es jedoch eine besondere Organisation, weil die bestehenden Vereine damit
überfordert wären; immerhin stehen folgende vier Quartiergremien hinter
dem Vorhaben: die Neutralen Quartiervereine Gundeldingen und Bruderholz, die
IGG Gundeldingen Bruderholz Dreispitz und der Jugendfestverein
Aeschen-Gundeldingen.
Das «Gundeldinger Kämmeril 2000» bahnt den Weg
Diese Vision reifte in rund fünf Jahren zur Verwirklichung, und zwar mit
kurzen Artikeln, vor allem in der «Gundeldinger Zeitung», in Vorträgen
bei diversen Vereinigungen und auf Quartierexkursionen und
«Bann-Umgängen» im Quartierbereich. Als erstes wurde dann am
7. September 2000 das «Gundeldinger Kämmerli 2000» als
Anhörungs-, Diskussions- und Entscheidungsforum gegründet. In diesem
Gremium wurden die Grundzüge eines «Mammut-Umganges» und einer hiezu
nötigen Organisation entwickelt. Nach knapp einjähriger Detailarbeit der
30 Mitglieder und seines «Gründungskomitees», standen diese nun
unmittelbar vor ihrem Ziel: der Gründung einer speziellen
«Quartiergesellschaft», und zwar am 18. Mai 2001 im Gundeldinger
Casino.
Nach der Gründung der Quartiergesellschaft wurde das Gundeldinger Kämmerli
2000 - wie schon seit Anfang vorgesehen - wieder aufgelöst, denn jetzt wird
eine Quartiergesellschaft mit ihrem Vorstand dafür sorgen, dass ... ab 2002
das Mammut ruft (auch auf jugoslawisch, italienisch und türkisch):
... Sof mamuta! ... Il mammut chiama! ... Mammut gelior!
Werner Gallusser
*) Werner Gallusser: Die multikulturelle Schweiz. In «Abhandl. der Humboidt-Gesellschaft», Bd.13, S.347-362. Weinheim 1995
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